Kurzporträt Beardie


Bearded Collie Rassestandard

FCI-Standard-Nr. 271 vom 01.12.1989 Ursprungsland Großbritannien

Allgemeines Erscheinungsbild:
Schlanker, drahtiger, aktiver Hund, länger als hoch, im Verhältnis ungefähr 5:4, gemessen vom vordersten Punkt des Brustbeins bis zu den Spitzbeinhöckern. Hündinnen dürfen geringfügig länger sein. Trotz kräftigen Körperbaues sollte der Hund einen guten Bodenabstand zeigen und nicht zu schwer wirken. Der aufgeweckte, forschende Ausdruck ist ein kennzeichnenndes Merkmal dieser Rasse.

Charakteristik:
Aufmerksam, lebhaft, selbstsicher und aktiv.

Wesen:
Zuverlässig, intelligenter Arbeitshund ohne Anzeichen von Nervosität oder Aggressivität.

Kopf und Schädel:
Kopf in richtigem Verhältnis zur Körpergröße. Schädel breit, flach und quadratisch. Der Abstand zwischen Stopp und Hinterhauptbein gleich der Breite zwischen den Ohrenöffnungen. Der Fang ist kräftig und entspricht in der Länge dem Abstand zwischen Stop und Hinterhauptbein. Der Gesamteindruck ist der eines Hundes mit kräftigem Fang und einem Schädel der viel Raum für das Gehirn bietet. Mäßiger Stop. Nasenschwamm groß und quadratisch, meist schwarz, bei blauen und braunen Hunden jedoch normalerweise der Haarfarbe entsprechend. Nasenschwamm und Lefzen einfarbig ohne Tupfen und Flecken. Die Pigmentierung der Lefzen und Lidränder ist der Farbe des Nasenschwammes angepasst.

Augen:
Im Farbton auf die Farbe des Haarkleides abgestimmt, weit auseinander liegend und groß, sanft und liebevoll, nicht hervortretend. Augenbrauen nach oben und nach vorne gewölbt, jedoch nicht so lang, dass die Augen verdeckt werden.

Ohren:
Von mittlerer Größe und hängend. Bei Aufmerksamkeit heben sie sich im Ansatz bis zur Höhe des Schädels, aber nicht darüber hinaus und lassen so den Schädel breiter erscheinen.

Fang/Gebiß:
Zähne groß und weiß. Kräftiger Kiefer, möglichst mit einem perfekten, regelmäßigen und vollständigen Scherengebiß, wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen. Zangengebiß erlaubt, aber nicht erwünscht.

Hals:
Mäßig lang, muskulös und leicht gebogen.

Vorderhand:
Schultern gut schräg nach hinten liegend. Die Läufe gerade und senkrecht, mit kräftigen Knochen, rundherum mit zottigem Fell bedeckt.Vordermittelfuß biegsam, jedoch ohne Schwäche.

Körper:
Die Rückenlänge ergibt sich aus der Länge des Brustkorbs nicht aus der Länge der Lendenpartie. Rücken gerade, Rippen gut gewölbt aber nicht tonnenförmig. Lendepartie kräftig, Brustkorb tief, mit viel Platz für Herz und Lunge.

Hinterhand:
Gut bemuskelt mit kräftigen Unterschenkeln, gut gewinkelten Kniegelenken und tiefstehenden Sprunggelenken. Der Hintermittelfuß steht im rechten Winkel zum Boden und befindet sich im normalen Stand gleich hinter einer von den Sitzbeinhöckern gedachten senkrechten Linie.

Pfoten:
Oval geformt mit gut gepolsterten Ballen. Zehen gewölbt und gut geschlossen, gut mit Haar bedeckt, auch zwischen den Ballen.

Rute:
Tief angesetzt, ohne Knick oder Drehung und so lang, dass der letzte Rutenwirbel mindestens bis zu den Sprunggelenken reicht. Im Stand oder im Gehen niedrig mit einem Aufwärtsschwung an der Spitze, bei schnellerer Gangart auch ausgestreckt getragen.Niemals über dem Rücken getragen.Üppig mit Haar bedeckt.

Gang/Bewegung:
Geschmeidig, gleichmäßig fließend und weit ausgreifend, bei einem Minimum an Anstrengung raumgreifend.

Haarkleid:
Doppelt mit weicher, pelziger und dichter Unterwolle. Oberfell glatt, hart, kräftig und zottig, weder wollig noch lockig, obgleich eine leichte Wellung erlaubt ist. Länge und Dichte des Haarkleides ausreichend, um Schutz zu bieten und die Form des Hundes zur Geltung zu bringen, jedoch nicht soviel, dass die natürlichen Linien des Körpers verwischt werden. Das Haarkleid darf in keiner Weise getrimmt werden. Nasenrücken spärlich mit Haar bedeckt, wobei dieses an den Seiten etwas länger ist, gerade ausreichend um die Leftzen zu bedecken. An den Wangen, den unteren Leftzen und unter dem Kinn nimmt das Fell zur Brust hin an Länge zu und bildet den typischen Bart.

Farbe:
Schiefergrau, rötlich rehfarben, schwarz, blau, alle Schattierungen von Grau, Braun und Sandfarben, mit und ohne weiße Abzeichen. Wenn Weiß vorkommt, tritt es am Fang, als Blesse auf dem Schädel, an der Rutenspitze, auf der Brust, an den Läufen und an den Pfoten auf. Sofern es als Halskrause vorkommt, darf der Ansatz der weißen Haare nicht über die Schulter hinausreichen. Weiß sollte oberhalb der Sprunggelenke nicht an den Außenseiten der Hinterläufe auftreten. Leichte Lohfarbene Abzeichen sind an den Augenbrauen, auf der Innenseite der Ohren, auf den Wangen, unter der Schwanzwurzel und an den Läufen an den Übergangsstellen zwischen Weiß und dr Grundfarbe erlaubt.

Größe/Gewicht:
Ideale Schulterhöhe: Rüden 53 bis 56 cm. Hündinnen 51 bis 53 cm. Gesamtqualität und Proportionen sollen vorranig gewürdigt werden, übertriebene Abweichungen von der Idealgröße sollten jedoch nicht gefördert werden.

Fehler:
Jede Abweichung von der vorgenannten Punkten sollten als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung im genauen Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

Anmerkung:
Rüden sollen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Skortum befinden.

Herkunft und Eigenschaften

Herkunft
Wer seinen Hund verstehen und artgerecht versorgen will, muss ein wenig Ahnenforschung betreiben. Nur so kann man herausfinden, worauf man sich bei einem Rassehund einläßt. Denn Veranlagung oder spezielle Neigungen werden dann nicht aus Unwissenheit als "Unart/Macke" des Hundes bezeichnet.

Vor viele Jahren, zur Zeit der Völkerwanderung, wurden Viehherden durch die Gegenden getrieben. Begleitet wurden diese von Hirten-/ Herdenschutzhunden. Diese waren sehr eigenständig und kräftig genug um die Herde zu verteidigen. Daneben gab es leichtere, kleinere Hunde, die sich in der Nähe des Lagers/Hofes aufhielten und auch mit dem Groß- bzw. Kleinvieh zu tun hatten. Sie waren lautstark, temperamentvoll, gelehrig und anhänglich. Als aus den Hirten Schäfer wurden, hielt sich das Vieh tagsüber auf der Weide und nachts im geschützten Gehege auf. Die Bedrohung durch Raubtiere ging zurück, Hirtenhunde wurden kaum noch gebraucht. Somit änderten sich auch die Ansprüche an den Hund. Dabei boten sich die kleinen Landhunde als leichte, wendige Hütehunde an. Diese verschmischten sich mit den stämmigen Hirtenhunden und somit dürfte aus dem kräftigem Wächter und dem quirligen Hütehund unser Bearded Colli entstanden sein.

Der Bearded Collie stammt aus Schottland, wo er als Arbeitshund ( Hüte- und Treibhund ) gezüchtet wurde. Er entstand ca. im 16. JH. Bis ins frühe 20. Jahrhundert war die Rasse außerhalb Schottlands weitgehend unbekannt. Offiziell wurde der Bearded Collie erst 1944 in Großbritanien anerkannt, seit dieser Zeit erobert er die Herzen in der ganzen Welt als Familien- oder Arbeitshund.

Eigenschaften
Durch seine frühere Arbeit kam ihm seine "Arbeitsmethode" zugute. Die recht grob und typischerweise auch laut sein kann. Diese Arbeitseinstellung kann sich durch, Rippenstöße, In-die-Hacken-Beißen und Anbellen äußern. Wenn man ihm die Gelegenheit dazu gibt, zeigt unser Beardi auch heute noch dieses angeborene Verhalten. Mehr zu diesem Thema bzw. wie geht man damit um, finden Sie unter der Rubrik "Konsequenz".

Der Bearded hat seine eigenen Dickschädel, doch gerade deshalb liebt man ihn auch. Als Arbeitshund, welchen man die ganze Herde allein anvertraut - muss er auch allein Entscheidungen treffen. So steckt ihm Selbsständigkeit und Intelligenz im Blut. Der Beardi ist sehr lerneifrig, ein immer Gute-Laune-Hund, aufgeschlossen, hat aber auch eine empfindlich, verletzbare Seele.

Der Bearded Collie ist ein geborener Läufer und besitzt eine erstaunliche Ausdauer, aber zur körperlichen Fitness gehört auch die psychische Auslastung. Langweilen sie sich, werden sie unausgeglichen und "dekorieren" z.B. den Garten/das Haus um. Wird die Langeweile zur Regel stumpfen sie ab und können kläffen ohne Ende. Mit Strenge kommt man bei diesem Hund nicht weit. Bei der Erziehung unseres Beardies sind Einfühlungsvermögen, Eindeutigkeit, das Zeigen von Grenzen und bei Überschreitung dieser, Konsequenzen an den Tag zu legen. Durch seine Flexibilität ist er vielseitig im Hundesport und in der Freizeitgestaltung von Zwei-und Vierbeinern sehr gut einsetz - und trainierbar.

 Copyright: Schreiber